SOS-arsenic.net
 

DAS PROJEKT ZUR BESEITIGUNG VON ARSEN

Es sind verschiedene Arsentrennungsverfahren auf dem Markt. All diese Filter oder Trennhilfen haben jedoch eine Reihe von Nachteilen. Sie sind zu teuer, schwer zu handhaben, lassen den Wasserfluss nach kurzer Zeit stocken und ersetzen oft nur das eine Gift durch ein anderes.
Forscher in Australien haben nun eine sehr einfach Methode entwickelt, Arsen aus verseuchtem Trinkwasser oder aus Minenresten zu entfernen:
Bakterien, Eisen, Sonnenlicht und Luft.(Young, 1996).

water ourification

Faridpur - die fast 100 Jahre alte Anlage senkt den Arsengehalt in Trinkwasser von 220 µg/l auf 42µg/l.

Zwischen 1998 und 1999 wurde in Bangladesh die in Australien entwickelte Methode in verschiedenen Experimenten angewandt. Lediglich Sonnenlicht, Luft, wo nötig Eisen, Tontöpfe und Sandfilter wurden eingesetzt. Die Resultate zeigten Werte, die erstaunlich niedriger lagen, als der Standard vorgab. Die durch UV ausgefällten Arsenrückstände wurden mit Kuhdung vermischt und in Erdlöchern durch Mikroorganismen in ungefährliches, gasförmiges Arsine umgewandelt.

Diese Sonnenlicht/Luft/Ton-Methode kostest fast nichts.
Sie kann überall in Bangladesh durchgeführt werden, ohne dass ausländische Technologie eingesetzt werden müsste.
Aber eine billige Lösung, die vor allem darin besteht, zu den Leuten zu gehen, und ihnen sie die einfache Methode zu lehren, - bringt kein Geld. Und scheint daher ungeeignet, NGO's und Regierungsorganisationen zum Handeln zu bewegen.

Es ist das erste Ziel dieses Projekts, diese kostengünstige, so effiziente wie angemessene Methode der Wasserreinigung zu propagieren. D.h. konkret:

  • die Bildung von Dorfkomittees, die die Wasserreinigung beaufsichtigen und in Gesundheits- und Umweltfragen beraten können.

  • traditionelles Wissen wieder zu erwerben oder zu stärken und traditionelles Handwerk wie etwa Töpferei oder die Herstellung von Jutetaschen zu fördern

  • den Gebrauch von Plastik stoppen und den Gebrauch von traditionellen biologischen Pestiziden wie "Neem" (Azadirachita indica) u.ä. fördern

  • die Wassereinigung von 1000 Brunnen (für den Anfang)

  • die Einführung von preiswerten Sandfiltern, bei Gebrauch von vor Ort gegebener Tonerde und von Sand (gegebenenfalls auch Kohle, sofern das Wasser mit Pestiziden verseucht ist).

  • die Herstellung, die Reinigung und der Unterhalt von Sandfiltern

  • die verstürkte Herstellung von Tontöpfen als optimalen Wasserbehältern

  • die Verbringung von ausgefälltem Arsen in mit Kuhdung gefüllten Erdlöchern

  • wenn ein Brunnen keine oder eine nur niedrige Arsenkonzentration aufweist, dazu aufzufordern, andere Brunnen in seine Nähe zu verlegen

  • die Konstruktion von Wassertanks, die Sonnenlicht einlassen und das Wasser durch Sandfilter passieren - für 500-800 Schulkinder

  • kulturelle und soziale Meetings vor Ort, die der Vermittlung von Wissen dienen.<



Die Bevölkerung des Subkontinents kannte seit Tausenden von Jahren die desinfizierende Kraft des Sonnenlichts und den Einsatz von Kohlefiltern zur Reinigung von Wasser. Wenn die Dorfbewohner unter den gegebenen Umständen ihre aussterbende Fähigkeit wiedererlangen, kleine Wasserreinigungseinheiten herzustellen und zu unterhalten, gibt es eine Hoffnung auf die Rettung der dortigen Bevölkerung.
Syed Marghub Morshed, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt und Wälder schrieb am 11.06. 2000:

Dieses Projekt unterscheidet sich von allen anderen Projekten zur Bekämpfung von Arsen. Denn die Dorfbewohner werden Tontöpfe, Sandfilter und dergleichen herstellen, und anschliessend an andere Dorfbewohner verteilen. Diese einfache und schnelle Beseitigung von Arsen kann in ganz Bangladesh angewandt werden. Zudem ist dieses Projekt das einzige, das Arsenschlamm bei sehr niedrigen, aber gleichwohl effektiven Kosten mikrobakteriell entsorgt.

Zusätzliche Informationen auf der englischsprachigen Site:

1. DPHE and DANIDA
2. Proposed Pilot Project

Top of Page
Home